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sey, der die gerechten Klagen anhöre und ließ nicht undeutlich merken»
daß es anders gehen würde, wenn er Herr wäre. Wollte dann Jemand
vor ihm niederfallen, so nahm er ihn freundlich bei der Hand und
hielt ihn davon zurück. So suchte er sich der allgemeinen Volksgunst
zu bemächtigen, und seine gleißnerischen Reden verschafften ihm bald
den gewünschten Anhang. Einige Zeit darauf gieng er mit einer starken
Begleitung nach Hebron, wo das Volk ein großes Opfer verrichtete,
und holte, um keinen Verdacht zu erregen und noch dazu als gehor-
samer Sohn zu erscheinen, vorher noch die Erlaubniß seines Vaters
dazu ein. David fand sich, da er zu Hebron gesalbt worden war,
noch dadurch geschmeichelt, daß sein Sohn eine solche Achtung vor ihm zeigte.
Doch bald sollte er enttäuscht werden. Absalom hatte überall hin
Kundschafter ausgesandt, mit der Weisung, daß sie, .sobald sie den
Schall der Trompete vernehmen werden, ihn als König ausrufen sollen.
Kaum war dieses geschehen, so zog er rasch auf Jerusalem zu, um
den König, seinen Vater, zu tödten und die Zügel der Regierung zu
ergreifen. Bei der Nachricht hievon entschloß sich David, mit seinen
Getreuen zu fliehen, damit er nicht überfallen und auch die Stadt ver-
schont bliebe. Ihn begleiteten Joab, Abisai und alle seine treuen
Diener und Kriegsmänner, dazu auch seine 600 Mann starke Leib-
wache. (Krethi und Plethi.) In einiger Entfernung von der Stadt
wachte er Halt und als er nun unter den Vorüberziehenden auch Jthai,
der erst Tags zuvor in seine Dienste getreten war, erblickte, rieth er
diesem, nach Jerusalem zurückzukehren, weil er bei dem neuen Herrscher
sein Glück eher machen könne und er ihm nicht zumuthen wolle, sein
Schicksal an das seinige zu ketten, das nun so unglücklich sey. Doch
Jthai erklärte, er bleibe bei dem König, es möge zum Leben oder Tod
gehen, und sein Beispiel fand große Nachahmung. Der Weg gieng
nun über den Bach Kidron und den Oelberg hinauf, um nach der
Wüste zu gelangen. Als nun auch die Priester Zadok und Abjathar
mit der Bundeslade kamen, rieth er dem Ersteren, dieselbe wieder nach
Jerusalem zurückzubringen, Alles dem Willen des Himmels anheim-
stellend und die Hoffnung nicht ganz wegwerfend, sie dereinst wieder
in ihrer Hütte daselbst zusehen. Da er aber vernahm, daß Ahitophel,
einer seiner Räthe, aber Absaloms Vertrauter, mit im Bunde wider
ihn sey, so drückte er den Wunsch aus, daß Jehova seinen Rath zu
nichte machen möchte, und als ihm auch Husai, sein treuer Freund,
in tiefer Trauer begegnete, bat er ihn, nicht mit ihm zu ziehen, son-
dern sich in die Stadt zu begeben und in Verbindung mit besagten
Priestern und andern Freunden der guten Sache Ahitophelö Plänen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: David David David David
seinen Zorn zu erregen. Besonders sollen sie sich bei einem gcìvissen
vorkommenden Gesang selbst übertreffen: reiche Belohnungen würden
nicht fehlen! Dieser enthielt eine Schilderung der Liederlichkeiten einer
Königin von Lu, die sich während der Minderjährigkeit ihres Sohnes
allen erdenklichen Ausschweifungen überlassen batte. Da das Stück
rein chinesisch, nicht fremder Art seyn sollte, ließ sich der König von
Lu die Aufführung gefallen. Zwanzig Schauspieler erschienen, prächtig
gekleidet. Blicke, Geberden, Stellungen und Reden athmeten Wollust,
so daß der König von Lu anfangs ganz entzückt war. Nicht so Chung-
Tsö. Er rieth seinem Fürsten, das Spiel aufhören zu lassen, der
indessen nicht darauf hörte. Als aber die berüchtigte Scene kam und
der König von Lu selbst vor Scham ganz roth wurde, sagte er zu dem
König von Tsi, daß diese Beleidigung seines Fürsten, da er und sein
Herr Freunde seyen, auch für ihn, den König von Tsi, eine Beleidi-
gung seyn müsse. Er werde deßhalb seinen Obersten, die eben so im
Dienste des Königs von Tsi seyen, rufen, damit sie seinen Befehl
vollziehen. Mit furchtbarer Stimme, so daß die Schauspieler und die
Könige crschracken, rief er darauf die Wache am Fuße des Hügels
herauf und auf die zwei vornehmsten Schauspieler, welche die ärgerliche
Scene darstellten,, zeigend, gab er den Befehl, sic niederzuhauen. Die
Tai-fu schwangen die Säbel und im Augenblicke entflohen die Andern.
Die Könige selbst waren wie versteinert über den schnellen Entschluß
des Ministers; dieser vermochte seinen Fürsten, sich hinter die Linien
seines Heers zurückzuziehen und der König von Tsi, sich entschuldigend,
wurde genöthigt, die drei Städte herauszugeben. Ein anderer Zug
der Staatskunst des Philosophen war die Erniedrigung der Tai - su
zur Ausdehnung der königlichen Macht, welche durch ihre Eigenmächtig-
keit sehr beeinträchtigt wurde. Drei derselben hatten ihre Städte in
Festungen mit dicken Mauern und Vorwerken verwandelt, und konnten
so das Volk bedrücken und dem König selbst trotzen. Auf seine Vor-
stellung gab ihnen dieser daher den Befehl, das Zuviel der Mauern
abzubrechen und die Thürme niederzureißen. — Einen reichen Mann,
der den Fleischvcrkauf erhalten und sich durch wohlfeilen Einkauf und
übermäßig theuren Verkauf ein unermeßliches Vermögen gesammelt
hatte, zwang er, dem Volk das zu erstatten, um was er es betrogen
hatte. - Den Richtern empfahl er besonders, nicht Jeden ohne Unter-
schied zu strafen,, und gegen die Großen und Beamten, die ihre
Pflichten genau kennen, die größte Strenge, gegen die niederen
Stände Nachsicht zu zeigen. Strenge gegen das niedere Volk sey
Ungerechtigkeit und sogar gegen die gesunde Vernunft. Durch Chmlg-Tfös
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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321
schöpfend, als wolle er sich seines Bundesgenossen entledigen, tödtcte
^ den Prinzen. Die Macedonier waren aufgebracht; doch als er sich
Rechtfertigte, erklärten sie ihn zum Könige und Antipater entfloh nach
Gracien. Schon rüstete Demetrius, als er sich etwas auf dem Throne
^festigt glaubte, 100,000 Mann und 500 Segel, um das Verlorne
iu Asien zu gewinnen. Allein Lysimachus und Pyrrhus, von Ptolemäus
und Seleukus aufgefordert, griffen vereint Macedonien an, die Truppen
gs Demetrius wurden aufrührisch und als Soldat verkleidet entfloh
kr nach dem Peloponnes.. Bald darauf schiffte er nach Asien und nahm
gffer mehreren andern Städten auch Sardes, nachdem er sich wieder
vermählt hatte. Seine erste Frau, des sturmbewegten Lebens müde,
hatte Gift genommen. Von dem Sohn des Lysimachus verfolgt, wandte
iich der Abenteurer nach Tarsus und mit Erlaubniß des Seleukus durfte
kr sich in einer seiner Provinzen lagern. Doch er drang in Syrien
ein und sein Wohlthäter sah einen Feind in ihm, den er bekämpfen
^ußte. Krankheit und Hunger brachten den Städtebezwinger dahin,
^aß er sich, lange in dem Dickicht der Wälder verborgen, an Seleukus
ergab. Dieser zeigte sich edel gegen ihn. Er schickte ihn als Gefan-
gnen nach Laodicea, wo ihm der Genuß eines Parks und alle Bequem-
lichkeiten gestattet wurden. Anfangs schien er ganz zufrieden mit seiner
^ge, gieng und ritt spazieren, jagte und trieb andere körperliche
Uebungen; doch, gewohnt an einen größeren Wirkungskreis, fühlte er
sich durch die jetzige Lage zu sehr eingebannt. Er suchte sich bei Becher
und Würfel zu zerstreuen und starb nach drei Jahren, 54 Jahre alt.
41.
Papirius Cursor, f. Wcius Mus (>»
Sohn) und Curius Dentatus. (321». Chr )
„ Nach dem Tod- des Königs Al-rand-r von Epirus traten die
sanier und Apulier, die cs bisher mit dcn Sammtern gch-lt-n h-um,
«uf die Seite der Römer. Doch die Tarentincr, Roms wachsende Mach
fürchtend, bewogen sie zum Abfall, nm die Macht der Sammter r»
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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Extrahierte Ortsnamen: Macedonien Asien Sardes Syrien Laodicea Epirus Roms
Schwester des Dänenköm'gs, Swen. Da erschien dieser, die Engländer
mußten sich unterwerfen und Ethelred floh nach Frankreich. Das Land
wurde mit Feuer und Schwerdt verwüstet. Sein Sohn und Nachfolger
Kanut befestigte die dänische Macht. Er begann damit, daß er die
ganze Ostküste des neuen Reichs verheerte und die seinem Vater über-
gebenen Geißel ohne Nasen und Hände bei Sandwich an's Land setzte.
Zwar wollte ihm der Sohn Ethelreds, Edmund, entgegengehen; allein
Graf Edric gieng elender Weise mit allen seinen Truppen zu dem
Feinde über. Indessen war sein Vater gestorben, und er bestieg den
Thron in London, wohin auch die Königin Emma mit ihren zwei
jungen Prinzen kam. Kaum aber war die Theilung beschlossen
(Edmund sollte die südlichen Grafschaften, Kanut das Uebrige, besonders
Northumberland, behalten), als Edmund 11. ermordet wurde, und nun
nahm Kanut ganz England in Besitz. Die beiden Prinzen fanden in
Ungarn freundliche Aufnahme. Von nun an benahm sich Kanut mit
Klugheit und Mäßigung. Edric, der in seinen Ränken fortfuhr, ließ
er hinrichten, ein des elenden Verräthers würdiges Ende. Als Kanut
vollends die Dänen und Engländer vor dem Gesetze gleichstellte und
sogar Emma, die Königin Wittwe, heirathete, trat an dik Stelle der
Abneigung allgemeine Hochachtung gegen den König ein. Nun, da er
sich in England befestigt sah, gieng er nach dem Festlande, einmal,
um Schweden zu besiegen, das andere Mal, um Norwegen zu erobern.
Endlich aber, die Nichtigkeit alles menschlichen Glanzes erkennend,
wandte er sich religiösen Beschäftigungen zu, erbaute Kirchen und Klöster
und wallfahrtete sogar nach Nom. Einst setzte er sich auf seinen Thron-
sessel am Meeresrand, und, um seine Schmeichler, die ihm sagten,
er könne Alles ausrichten, was in seinen Wünschen liege, zu beschämen,
gebot er, als eben die Fluth zunahm, den Wellen, sich bescheiden
entfernt zu halten. Als aber bereits das Wasser seinen Purpurmantel
benetzte, rief er aus: Da ersehe ich es, daß nur der allmächtig ist,
der dem Ocean geboten hat: „bis hieher und nicht weiter!" Vier
Jahre vor seinem Tode zog er noch gegen Malcolm, König von
Schottland, der seines Vaters Dunkan Ermordung erfolgreich rächte.
Kanut starb 1036 und feine drei Söhne erhielten England, Dänemark
und Norwegen.
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Extrahierte Personennamen: Schwerdt Edric Emma Edric Emma Dunkan
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich London Northumberland England Ungarn England Schottland England Norwegen
nieder. In den Niederlanden und Burgund regierte Carl der Kühne,
reich und mächtig. Er hatte 1468 die Schwester Eduards, Margarethe
von Jork, gcheirathet. Da Carl mit Frankreich in einen Krieg ver-
wickelt war, so konnte er sich nicht auch noch offen mit England ein-
lassen, und daß Eduard siegen werde, war noch nicht ausgemacht.
Indessen unterstützte er ihn heimlich mit Geld und Schiffen und 1471
landete der vertriebene König. Sein Heer wuchs, auch Clarence trat
wieder zu ihm über und er trat kühner auf. Weil ihn Warwik, der
ihm auf seinem Marsche nach London entgegenzog, verfehlte, so zog er
unerwartet in London ein. Heinrich Vi. mußte wieder in den Tower
gehen und Warwik, bei Barnet völlig besiegt, verlor das Leben. Alle
wurden zusammcngchauen. Margarethe, Heinrichs Gemahlin, betrat
mit ihrem Sohne bald darauf wieder Englands Küste; aber wie erschrack
sie bei der Nachricht von den ganz veränderten Verhältnissen! Die
kleine Schaar, welche sich um sie sammelte, wurde besiegt und sie, ihr
Sohn und viele von Adel gefangen, welche letztere grausam hingerichtet
wurden. Erbittert über eine kühne Antwort, die dem Sieger der Prinz
Eduard gab, schlug er ihn mit seinem Panzerhandschuh in's Gesicht, die
Lords, worunter selbst Clarence, rißen ihn in ein Nebenzimmer und er endete
unter ihren Dolchen. Margarethe wurde in den Tower geworfen und
Heinrich starb wenige Tage darauf, wahrscheinlich durch den Herzog
Richard von Glocester ermordet, den der König mit seiner Hinrichtung
beauftragt hatte. Nun schloß er ein Bündniß mit Burgund gegen
Frankreich und landete 1475 mit 16,000 Mann; er fand sich aber
getäuscht. Er mußte die Königin Margarethe in Freiheit setzen und
erhielt dagegen von Ludwig ein Geschenk von 50,000 Kronen.
Eduard saß nun sicher auf dem Throne; dennoch plagte ihn fort-
währendes Mißtrauen, besonders gegen seinen Bruder Clarence, dem
er es, trotz seiner Rückkehr zu ihm, doch nicht verzeihen konnte, daß
er einst gegen ihn stand. Lord Bürdet, des Herzogs Freund, besaß
einen weißen Hirsch, an dem er eine besondere Freude hatte. Der
König, der dieses erfuhr, stellte absichtlich eine Jagd deßwegen an und
erlegte das edle Thier. Als der Lord es vernahm, rief er, vom Zorn
dazu verleitet: Wenn nur seine Hörner dem in den Leib führen, der
den König hieher gebracht hat! Es wurde ihm der Prozeß gemacht
und als Beleidiger der Majestät wurde er enthauptet. Clarence äußerte
sich laut dagegen, wurde in den Tower gesetzt und bald darauf ver-
urtheilt. Als man ihm die Wahl des Todes überließ, so wünschte
er, launisch genug, in einem Fasse Malvasiers ersäuft zu werden, den
er besonders liebte (1478). Vier Jahre darauf folgte ihm auch Eduard,
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Extrahierte Personennamen: Carl_der_Kühne Eduards Eduards Margarethe
von_Jork Carl Eduard Eduard Heinrich_Vi Heinrich Margarethe Heinrichs Heinrichs Eduard Eduard Margarethe Heinrich Heinrich Richard_von_Glocester Margarethe Ludwig Ludwig Eduard Eduard Eduard Eduard
Extrahierte Ortsnamen: Niederlanden Burgund Frankreich England London London Englands Frankreich
15
hatte, überall Spuren ihres erhabenen Geistes und blendenden Glanzes
Zurücklassend, erlitt sie im Kampfe mit einem indischen Könige eine
Niederlage und brachte nur den dritten Theil ihres großen Heeres nach
Baktra zurück. Nun zettelte ihr Sohn, die zugefügte Kränkung durch
^tusschließung von der Negierung tief im Herzen bewahrend und die
Unzufriedenheit des Volkes über den erlittenen Verlust benützend, eine
Verschwörung gegen seine Mutter an, in Folge deren sie entweder ihr
^eben verlor, oder doch genöthigt wurde, der Krone zu entsagen,
nachdem sie 42 Jahre lang regiert hatte. Sie bildet mit der englischen
Königin Elisabeth und der russischen Kaiserin Katharina H. ein Klee-
blatt großer Frauen, welche, ihren beengteren Wirkungskreis lästig
fühlend, sich darüber hinaus Bahn brechen.
Sie verschönerte das weltberühmte Babylon, vom Euphrat durch-
strömt, welcher später, mit dem Tigris (medischer Pfeil) vereinigt, in
den persischen Meerbusen sich ergießt. Die Größe und Bauwerke
dieser Stadt gränzen an das Unglaubliche. Die Mauern, wird ange-
geben, waren 200 Ellen hoch und 50 Ellen breit. Sie hatten 250
Thürme und 100 eherne Thore, und ihr Umfang betrug über 400
Stadien (eine Stadie zu 125 römischen Doppelschritten von fünf Fuß).
Der Tempel des Belus (Belus, Herr, vielleicht der ursprüngliche
Erbauer Nimrod, dem nachher göttliche Ehre erwiesen wurde) war mit
prächtigen Bildsäulen und kostbaren Tischen, Leuchtern und Gefässen
geschmückt, sowie die hängenden Gärten zu den größten Merkwürdig-
ern der Stadt gehörten. Nicht unwahrscheinlich wird Nimrod als
uternehmer des babylonischen Thurmes angesehen und der Ruf eines
gewaltigen Jägers wurde wohl bildlich als die kräftige Vereinigung vieler
u nomadischem Zustand lebenden Stämme zu einem Volke und unter
Cuj!avfett Scepter bezeichnet.
Semit * Königin gründete auch in Großarmenien die Stadt
stützt amfj.ccrta. Ein reisender Gelehrte Schulze, von Frankreich unter-
r ' cc*tc an den Ufern des Sees Wan die ausgedehnten Ruinen
hvm * V Uni> Hrer Schlösser, sowie die ungeheuren Gallerien,
der Berge gehauen und von zahlreichen Inschriften
ff. sind, wie denn auch die reichen Paläste, die
»a osen Kanäle und die vielen Brücken des Landes den Glanz ihrer
Regierung erhöhen.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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170
Tod vernahm, streckte sie ihre Hände nach der Krone aus, und um
ihren Zweck sicherer zu erreichen, beschloß sie dem ganzen Königshause
den Untergang. Doch eine Halbschwester des Ahasja rettete seinen
Sohn, Joas, daß er der Ermordung entgieng, und sechs Jahre lang
ward er verborgen gehalten. Nun aber versammelte der Priester Jojada
alle Obersten und Hauptlöute, stellte ihnen des Prinzen Ansprüche vor
und verband sie eidlich, zur Einsetzung in sein Recht mitzuwirken.
Darauf wies er ihnen die Posten an, welche sie einnehmen sollten,
und theilte Waffen unter sie aus, Schilde und Spieße, die im Hause
des Herrn sich befanden. Die Hälfte der Mannschaft solle im Tempel
über die Person des jungen, erst sieben Jahre alten Königs wachen,
und immer in seiner Nähe weilen. Darauf begab sich der Priester in
das Haus des Herrn, setzte dem Joas eine Krone auf und salbte ihn,
worauf Alle Beifall klatschten und in den lauten Ausruf sich ergoßen:
Heil dem Könige!
Als aber die Königin den Lärm und das Geschrei vernahm und
das Wogen und Treiben bemerkte, lief sie dem Tempel zu und rief,
Aufruhr! Aufruhr! Da gebot Jojada den Obersten, sie in den Hof
hinauszuführen, damit das Haus des Herrn nicht durch ihr Blut
befleckt werde, und so wurde sie in der Nähe des königlichen Palastes
ermordet. Hierauf drang das Volk-in die Tempel Baals ein, dessen
Verehrung die Königin wieder eingeführt hatte, zerstörte seine Altäre
und zerbrach seine Bildnisse. Sodann wurde der König vom Hause
des Herrn in den Palast geführt und feierlich auf den Thron gesetzt,
indem ihm bis zu seiner Volljährigkeit ein Neichsrath beigegeben wurde.
Die vierzigjährige Negierung dieses Königs war von reichem Segen
begleitet; nur dauerte das Opfern und Räuchern auf den Höhen fort.
Besondere Sorge verwendete Joas auf die Ausbesserung des Gottes-
hauses, das an mehreren Stellen Schaden genommen hatte, und an
der Schwelle des Tempels wurden besondere Beiträge zu diesem Zwecke
eingelegt. Sein Ende sollte nicht ungetrübt seyn. Hasael zog drohend
von Syrien her, und nur durch Zustellung einer ungeheuren Summe,
die sich im Schatze des Herrn befand, konnte er bewogen werden,
wieder, umzukehren. Endlich wurde Joas bei einem Aufstande getödtet
und ihin folgte sein Sohn Amasia.
Zu Joas Zeit regierten in Israel Joahas, Sohn des Jehu, und
sein Sohn Joas, beide nicht nach dem Willen des Herrn, darum überzogen
die Syrer das Land und nahmen es hart mit. Joas jedoch, wie ihm
Elisa, der unter seiner Regierung starb, verheißen hatte, nahm dem
Benhadad, Hasaelssohn, die genommenen Städte wieder ab. Amasia,
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203
und ihn in Folge derselben enthaupten ließ, was einen tiefen Eindruck
machte. Fünf Arten von Vergehungen erklärte er für unverzeihlich:
1) wenn man unter dem Schein der Tugend frevle, 2) die Vernach-
läßigung des öffentlichen Wohls durch Unverbesserlichkeit, 3) die ver-
läumderische Lüge im Gewände der Wahrheit, 4) die Rache nach
scheinbar geschehener Aussöhnung, 5) wenn man aus Schwarz Weiß
mache und umgekehrt, je nachdem es der augenblickliche Vortheil erheische.
Als einst eine Zusammenkunft der Könige von Lu und Tsi Statt
fand, weil es sich um Herausgabe dreier Städte an den König von
Lu handelte, so wollte dieser bloß Schreiber und Gelehrte mitnehmen.
Doch Chung-Tsö, vorsichtig und auf Alles gefaßt, rieth ihm, auch
eine große Anzahl Krieger mitzunehmen. Der König von Tsi, schon
früher angelangt, hatte mit außerordentlicher Pracht allerlei Vorberei-
tungen getroffen. Auf einer Anhöhe , die das Land rings umher
beherrschte, hatte er ein Gebäude aufführen lassen, mehr einem Palast,
als einem für kurze Zeit errichteten Zelte ähnlich. Man stieg auf drei
Reihen Stufen hinan und gegenüber standen zwei Throne, der des
Königs von Lu und der des Königs von Tsi. Chung-Tsö, obgleich
zufrieden mit diesen Anstalten, wurde dennoch mißtrauisch, als er das
Zahlreiche Gefolge erblickte und viel Kriegsvolk ankommen sah, und
land daher für gut, die geeigneten Vorsichtsmaßregeln zu treffen. Er
ließ zwei Tai-fu mit ihren 10,000 Kriegswagen so nahe als möglich
heranrücken, damit sie auf das nächste Zeichen bei der Hand wären,
und den dritten Tai-fu stellte er mit seinen Truppen in den Umgebungen
d>er Anhöhe auf, Vorkehrungen, deren Nothwendigkeit sich bald ergab.
Der König von Tsi war von einem seiner Würdenträger verleitet
worden, dem König von Lu Schlingen zu legen und ihn in's Garn
zu locken; doch Chung-Tsös Scharfblick vereitelte alle diese Anschläge.
Die Könige bestiegen den Hügel, jeder begleitet von einem Minister,
und gaben sich unter Verbeugungen zum Zeichen der Freundschaft die
Hand, worauf man sich zurückzog. Darauf begrüßten sie sich stehend
vor ihrem Thron. Sodann traten 300 Tänzer auf unter dem Schall
von Trommeln, die Einen Fahnen, die Andern Säbel und Piken
tragend, und näherten sich den Königen unter schamlosen Schwenkungen.
Doch Chung-Tsö bewirkte durch seine Vorstellungen, daß sie fortgewiesen
wurden. So war der erste Streich des Tai-fu mißlungen. Allein der
Elende ließ seinen argen Plan nicht fahren. Der König von Tsi
sollte es sich wenigstens nicht nehmen lassen, ein Lustspiel zu geben.
Die Bande sollte nach seiner Anweisung Alles versuchen, den König
von Chung-Tsö entweder durch die Reize der Wollust zu fesseln, oder
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
205
weise Verwaltung kam das Königreich Ln in immer größeren Flor
und der König fühlte sich glücklich, einen Mann um sich zu haben, der
in irdischen und göttlichen Dingen sein weiser Lehrer und Berather
war. Auch sein Nachfolger, der im Anfang weiter Nichts, als einen
Büchergelehrte» in ihm sah, änderte bald seine Ansicht. Besonders
schilderte er einmal bei einer Gelegenheit das Wesen eines wahren
Weisen so schön, daß er von dieser Zeit an die größte Achtung gegen
ihn hegte.
Die gesellschaftlichen Mitglieder theilte Chung-Tsö in fünf Klassen
ein: 1) den Pöbel, den nur niederes Interesse regiere, ohne alle höhere
Ansicht der Dinge, 2) die Gelehrten und Künstler, 3) die Philosophen,
4) die Rechtschaffenen und Tugendhaften, 5) die Vollkommenen oder
Heiligen.
Besonders waren es zwölf Männer oder Jünger, die beständig in
seiner Nähe waren, um seine Belehrung zu genießen.
Einst verlangte der König, daß er seiner begünstigten Dame
(Favoritin) eine Unterredung mit ihm gestatten solle. Da er sich aber
weigerte, weil er seiner Schwäche für diese Herrin nicht beipflichten
wollte, so wurde er mit dem Fürsten entzweit und stellte nun eine
große Wanderung an, die ihn 14 Jahre von seiner Heimath ent-
fernt hielt. '
Der König von Tschcn hatte eine Sternwarte erbauen lassen, und
da ihm drei Amtleute bei der Beaufsichtigung ihre Pflicht nicht recht
erfüllt zu haben schienen, gab er im.zorn den Befehl zu ihrer Hin-
richtung. Chung - Tsö, zum König eingeladen und um Mehreres
Gefragt, bewirkte durch seine weisen Antworten ihre Begnadigung.
Auch in der einst über ihn, verfügten Gefangenschaft von sieben Tagen
Zeigte er die sich immer gleich bleibende Ruhe des wahren Weisen.
Ein harter Schlag für ihn war der Tod seiner Frau, als er
gerade 66 Jahre alt war. Er kehrte nun in sein Vaterland zurück,
nachdem er vielen guten Saamen gestreut und reichliche Erfahrungen
gesammelt hatte. In den Umgebungen der Stadt waren mehrere
Anhöhen, wo früher geopfert wurde. Bei diesen waren öffentliche
Landhäuser erbaut, wo man, geschützt gegen die brennenden Strahlen
der Sonne, ausruhen und die Landluft athmen konnte. In einem
dieser Landhäuser, das sich in Ansehung der Bauart mehr der Alter-
Ehümlichkeit näherte und noch setzt unter dem Namen des Aprikosen-
hügcls berühmt ist, erklärte er, umringt von seinen Schülern, das
Liederbuch, das Buch der Geschichten und das der Veränderungen.
Drei Jahre, nachdem er (im 70sten Jahre) den Berg Taischan
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in Gefangenschaft. Die beiden Könige solltm nach einem Vergleich los-
gegeben werden, Eduard aber bis zur Beilegung als Geißel in Lei-
cesters Händen bleiben. Dieser wurde nun zwar wieder nach Devonshire
gebracht, sein Vater und Oheim aber nicht freigegeben. Der Graf führte
sie überall mit sich, bediente sich ihres Namens und befahl nach Gut-
dünken. Die königlichen Truppen wurden entwaffnet. Das Parlament
erweiterte er dadurch, daß jeder Flecken einen Abgeordneten schicken durfte.
Da entsprang der tapfere Prinz Eduard aus seiner Haft, warb ein
Heer und schlug Leicester bei Evesham 1265. Der Graf selbst wurde
getödtct und seine Söhne hingerichtet. Nachdem sich nun die Engländer
aus Rücksicht auf den wackern Prinzen Heinrich wieder unterworfen hatten,
eilte Eduard nach Tunis, und da Ludwig Ix. bereits dahin gezogen
war, gicng er nach Palästina, wo er tapfer gegen die Saracenm kämpfte.
Dieser schon berührte Fürst hatte sich bei einem Turnier zu Chalons
(Schalohngh) so ausgezeichnet, daß sein ritterlicher Ruf sich noch bedeu-
tend mehrte und die Eifersucht der Franzosen erregte. Sogleich, nachdem
er die Regierung angetreten, suchte er Ordnung und Ruhe im Lande
herzustellen. Besonders strenge verfuhr er gegen die Juden, welche er
theils hinrichten ließ, theils, 15,000 an der Zahl, nöthigte, das Land
zu verlassen. Hierauf gieng er den Fürsten von Wales zu Leibe, drang
in diese gebirgige Provinz mit großer Vorsicht ein und unterwarf sich
dieselbe. Darnach ließ er alle Barden von Wales, die durch ihre
Gesäuge die Jugend an die alte Freiheit erinnern konnten, zusammen-
kommen und hinrichten. Von zwei schottischen Fürsten, Robert Bruce
und Balliol, als Schiedsrichter aufgerufen, erklärte er sich als Lehns-
herrn über Schottland, ließ sich von beiden den Eid der Treue schwören
und entschied sich für Balliol, als den Schwächeren, den er indessen so
niedrig behandelte, daß er die Gelegenheit ergriff, mit Philipp Iv. ein
Bünduiß zu schließen, dem es wegen Guienne, nach welchem ihn lüstete,
erwünscht seyn mußte, wenn Eduard in Schottland beschäftigt war. Um
sich bei dem Volke zu empfehlen, verordnete er, daß von der Bürger-
schaft jedes Dorfes zwei Abgeordnete im Parlamente sitzen sollten, und
legte dadurch den Grund zur jetzt bestehenden Einrichtung des Hauses
der Gemeinen, ob gleich anfangs der stolze Adel eine so geringe Gemein-
schaft mit scheelen Augen ansah. Das Volk, durch diese Einrichtung
auf seine Seite gebracht, verwilligte nun gern die geforderten Abgaben
und die Geistlichkeit zwang er dazu, indem er sie alles Schutzes der
Gesetze beraubte. Da aber auch diese Beiträge wegen der fortwährenden
Kriege bald versiegten, so nahm er zu gewaltthätigeren Schritten seine
Zuflucht, indem er dm Bürgern ihr Vieh und ihre Vorräthe an Korn,
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Extrahierte Personennamen: Eduard Eduard Eduard Eduard Heinrich Heinrich Eduard Eduard Ludwig_Ix Ludwig Robert_Bruce Philipp_Iv Philipp Eduard Eduard
Extrahierte Ortsnamen: Evesham Tunis Palästina Wales Wales Schottland Schottland